GS Langenweddingen, Bildquelle stayfriends |
Das Aktionsbündnis
Grundschulen vor Ort möchte nach der Beschreibung des
schulplanerischen Totalschadens zu positivem Mitdenken anregen. Wir
haben im Januar 2014 in einer öffentlichen Anhörung vor dem
erweiterten Petitionsausschuss ein umfangreiches Dossier übergeben,
in welchem wir ein Landschulmodell fordern, welches seit Jahrzehnten
europaweit und inzwischen auch in immer mehr Bundesländern zur
Anwendung kommt.
Neben
schulorganisatorischen Fragen haben wir mit Zahlen und Fallbeispielen belegt, dass diese
Schulorganisation KEIN zusätzliches Personal erfordert, KEINE
Schulen geschlossen werden müssen, in der Schulqualität
gleichwertig ist und bezüglich Schülerbeförderung Millionen
eingespart werden können. Bis heute ist dieses Papier nicht
widerlegt worden.
Es folgen nun drei Beiträge, in
welchen Aktionsbündnis Grundschulen vor Ort das langfristig
bestandsfähige Organisationsmodell für Grundschulen im ländlichen
Raume:
a) einer breiteren
Öffentlichkeit vorstellt
b) fachlich begründet
c) perspektivisch erweitert.
Das Landschulmodell – Keine Neuerfindung sondern zertifizierter Standard
1.Entscheid
über Erhalt oder Schließung von Grundschulen auf
Kommunalebene
Im Rahmen eines, vom
Gesetzgeber definierten, Lehrer-Schüler Zuteilungsschlüssels
entscheiden Kommunen gemeinsam mit Rektoraten über den Erhalt von Grundschulstandorten, der
Bildung von kommunalen oder gegebenenfalls kommunal-übergreifenden
Schulverbünden.
2. Kleine
Dörfer brauchen Kleine Schulen = Abkehr
vom Jahrgangsklassensystem
Kleine Schulen sind in der
Definition kleiner als die klassische Jahrgangsklassenschule, also
kleiner als 60. Andere Definitionen sind politisch
motivierte Umdeutungsversuche.
Schüler-Lehrerzuteilung erfolgt
nach einem schülerbezogenen Schlüssel. z.B. 15 Schüler = 1
Vollzeitstelle. Diese Form der Lehrerzuteilung macht
jedoch nur dann Sinn, wenn jahrgangsübergreifende
Klassenbildung möglich ist. Damit können die Unterschiede in den
einzelnen Schülerjahrgängen in kleinen Schulen abgefedert werden.
(Gegenwärtiger Erlass zur Bildung von Anfangsklassen verhindert
dies, zementiert Jahrgangsklassensystem und stürzt
Landschulen in ein Dauerprovisorium)
Mindestschülerzahl
einer Schule ist definiert
über den Lehrer-Schüler-Zuteilungsschlüssel. Das heisst nicht,
dass nun Schulen mit 15 Schülern eröffnet werden, sondern, dass
eine Schule mit heute 40 oder 60 Kindern nicht dauernd
existenzgefährdet ist. Neu kann sie demographische
Verwerfungen elastisch auffangen kann, ohne Mehrkosten wie beim
Jahrgangsklassensystem zu produzieren.
Daraus ergibt sich für
Grundschulen eine Organisationsstruktur, welche auf 10, 20 oder 50
Jahre hinaus NICHT mehr verändert werden muss. Für Kommunen,
Familien UND Lehrkräfte entsteht Planungssicherheit.
3. Schulverbund
Er
besteht aus einem zentralen Schulstandort und 2 – 5 Kleinen
Schulen. Auf Grund der Gesamt-Schülerzahlen des Schulverbundes
erfolgt durch das Landesschulamt die Stellenzuweisung in Form von Vollzeitstellen. Die Personal- Einsatzplanung erfolgt durch das Rektorat der Schule in Zusammenarbeit mit der Kommune, ebenso Personaleinstellungen.
Klassenlehrkräfte
reisen nicht, wie fälschlicherweise immer wieder behauptet wird. Der Radius der Fachlehrkräfte ist in einem überschaubaren Rahmen
abgesteckt. Kein Unterschied zur heutigen Situation.
Verbandsgemeinden:
Jede
Verbandsgemeinde bildet eine Schuleinheit, welche sich über die
Verwaltungsstruktur des Rektorats definiert. – Rektoren
Mit dieser
Organsisationsstruktur kann eine ortsnahe Grundschulversorgung ohne
personellen Mehraufwand sicher gestellt werden. Der Vorteil: Die
permanente Unsicherheit von 5-Jahres-Schulentwicklungsplänen und
Ausnahmeregelungen entfällt. Damit lässt sich auch im ländlichen
Raum für Familien Zukunft planen und die Kommunen werden als
Wohnorte für Neuzuzüger attraktiver.
Die immer wieder
vorgetragenen Bedenken bezüglich Stellvertreter-Regelung werden im
nächsten Beitrag widerlegt.
Das
Modell am Beispiel einer Region, man beachte das Datum und:
Es liegt seither in Magdeburg in den Ausschüssen....
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