Direkt zum Hauptbereich

Politischer und demokratischer Dialog: Bedenklich.



Aktionsbündnis verfolgt die gesamte Schulplanungsdiskussion seit Mai 2013 sehr kritisch und wehrt sich gegen die Art und Weise, wie Entscheide von Standortgemeinden auf Grund der Vorgaben von SEPL-VO2014 gefällt werden mussten. Wir möchten einige Punkte herausgreifen:

  • Systematik der Hinhaltetaktik, in Ankündigung von möglichen Ausnahmegenehmigungen „aber zuerst muss jetzt entschieden werden“ in allen Landkreisen und betroffenen Kommunen. Was ist seither passiert in Sachen Außenstellen, Ausnahmegenehmigungen? Etc. War nicht EIN Ziel dieser SEPL-VO2014, dass man endlich mit all den Ausnahmeregelungen aufräumen wollte?
  • Seit September werden Kommunen und Landkreise unter enormen zeitlichen Druck gestellt, obwohl klar war, dass da viele ungelöste Fragen „auf nachher“ aufgeschoben werden.
  • Im Gegenzug gibt es eine Petition des Aktionsbündnisses Grundschulen vor Ort mit 16 000 Unterschriften. Im Zusammenhang mit der Anhörung vor dem Petitionsausschuss im Januar 2014 und anschließend in den Fachkommissionen erhielten die Politiker eine umfassende Dokumentation, in welcher nachgewiesen wurde, dass KEINE Schulen geschlossen werden müssen, eine gute Unterrichtsversorgung sicher gestellt ist und die angestrebten Sparziele trotzdem erreicht werden können! Zu diesem Thema gibt es bis heute keinen substantiellen Dialog, obwohl sowohl der Kultusminister wie auch sein Staatssekretär bestens mit dieser Beschulungsform vertraut sind. Wir sind nicht überrascht, dass nun kurz vor der Landtagssitzung vom 27. März in Form von Presseinformationen, wohl auch im Landtag, das Kultusministeriums „neueste Erkenntnisse“ und Pläne,  neue angedachten Konzepte kommuniziert.. Zu spät! Das ist schlechter politischer Stil, denn er entzieht dem Gegenüber das Recht der Replik. Zeit für solche Gedankenspiele war genügend. Jetzt nicht mehr!
  • Zeit!!!! Es wird nun argumentiert, man müsse endlich Nägel mit Köpfen machen. Ja!!! Das sagen wir seit einem Jahr und wir wurden nicht ernst genommen. Nun zu kommen und zu fordern „wir müssen jetzt endlich handeln“ ist als Argument nicht haltbar, denn, damit würde gesagt, wir ziehen in eine Baugrube und schauen dann, wie wir das Haus weiter bauen!
  • Immer wieder die Situation, dass Parteimitglieder in Kommunen und Kreisen in letzter Minute VOR Entscheidungsfindung eine „neue letzte Nachricht“ von Abgeordneten oder Ministern übermittelten. (Ausnahmegenehmigung, Außenstellen, wird nochmals gesondert geprüft) aber erst nach Kommunal- oder Kreisbeschluss! Auch jetzt kündigt das Kultusministerium wieder eine Erklärung zu den Schulschließungen an und verschickt 5 Tage vor der Beschlussfassung zu einem beantragten Schulschließungsmoratorium Schließungsbescheide. Was soll das? Politisch und menschlich  schlechter Stil. Werbung für unser Anliegen!
  • Wir erinnern an unsere Pressemitteilung vom 16.3.2014, nachdem der Ausschuss Bildung und Kultur die Überweisung des Antrages auf Schulschließungsmoratorium der Partei Die Linke an den Landtag verweigert hat. Damals schrieben wir:
Aktionsbündnis und Opposition haben Klarheit gefordert. Die Koalition hat diesen Entscheid verweigert.  Alle Themen, die in den kommenden Wochen in der Öffentlichkeit aufgegriffen werden, haben ihren Ursprung in dieser Verweigerung! Und es wird viele Themen geben!! 

Wir fordern weiterhin: Sofortiger Stopp der Umsetzung von SEPL-VO2014 und Neuordnung der Schulplanung im ländlichen Raum. Wir lassen uns nicht durch den Faktor „Zeit“ zu einem Entscheid erpressen, der für den ländlichen Raum generell, für Familien und Kinder fundamentale Auswirkungen hat. Das wollen und können WIR uns nicht leisten, denn:


WIR glauben an die Zukunft des ländlichen Raumes in Sachsen-Anhalt.


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Sprechen wir mal "von Schule" - Klassenzimmer: Wartsaal oder "die zweite Lehrkraft" ?

Wir befassen uns heute mit  den Räumen in welchen Kinder und Jugendliche im Alter von 6 - 16  mehr als die Hälfte ihres Lebens verbringen. Es sind zwei Punkte, welche im Vordergrund stehen: Nutzung des Raumes  und Möblierung. Der Titel deutet es schon an, hier geht es um die Nutzung. Das Bild links zeigt ein Klassenzimmer um 1900 herum.   Der dazugehörige Beitrag ist sehr lesenswert. Schule um 1900 eben. "Und auch aus diesen Jungs und Mädchen ist was geworden", höre ich bereits. Ja, das ist so. Das Bild rechts oben und die Bilder dieses Abschnittes zeigen Klassenzimmer von heute. In den meisten Grundschulen sehen wir nach wie vor die klassische Bestuhlung und sie besagt etwas: Gängigste Unterrichtsmethodik ist Frontalunterricht. Dies wiederum bedeutet für die Schüler: Viel sitzen, viel zuhören, wenig Eigenaktivität und Bewegung. Ja, es gibt auch andere Klassenraumbestuhlungen, sie sind lobend zu erwähnen, denn sie machen auf den ersten Blick klar, dass Unterric

Schülerbeförderung: 75 Minuten für 7-Jährige ! Wo bleibt eigentlich das Jugendamt?

Das Thema Schulschließungen produziert auf einer anderen Ebene Probleme, welche das Kultusministerium kaum und das Finanzministerium offenbar schon gar nicht interessieren. Es geht dabei einerseits um entstehende Kosten für den Schülertransport und zugleich um die Frage: Wo liegt die Grenze der Zumutbarkeit von Schülertransporten für Grundschüler? Dazu hat man in den letzten Tagen mehr erfahren: Kosten der Schülertransporte: Dazu Infos aus dem Kreise Jessen. Die Transportkosten stiegen von 4,26 Mio € im Jahre 2008 auf 5,45 Mio im Jahre 2011. Die durchschnittliche Kilometerleistung für einen Weg/Schüler betrug 15,61 Kilometer (2011) und wird mit den begonnenen Schulschließungen massiv zunehmen. ( Quelle MZ ) Diese Millionen scheinen irgendwo vom Himmel zu regnen und das Haushaltsbudget des Landes Sachsen-Anhalts nicht zu belasten. Hier spricht man nämlich nur vom enormen Sparpotential, ohne genauere Zahlen zu nennen. 75 Minuten von Tür zu Tür Zumindest der Landkreis Mansfeld S

Die Rechte unserer Kinder (1)

http://www.jugenddelegierte.de Nachdem wir inzwischen bis zum Gehtnichtmehr dargestellt haben, dass die Schwerpunkte der gegenwärtigen Planungen des Finanz- und Kultusministeriums ausschließlich finanzielle und personelle Gründe haben, möchten wir in diesem und den folgenden drei Beiträgen die Kinder in den Fokus stellen  Sie sind es, welche am Unmittelbarsten betroffen sind und - das behaupten wir jetzt - entsprechend Schaden nehmen oder benachteiligt werden Die Uno-Kinderrechts-Konvention von 1989  legt die Kinderrechte in 10 Punkten fest:  Drei davon möchten wir in diesem Zusammenhang herausgreifen: das Recht auf Gesundheit das Recht auf Bildung das Recht auf Freizeit, Spiel und Erholung 1. Recht auf Gesundheit Dazu eine Wegleitung zum Schlafbedarf von 6-11-Jährigen Für 5-6-Jährige beträgt dieser 11,5 Stunden, 7-11-Jährige liegt der Wer bei 11 Stunden. Daraus ergibt sich ein handfestes Problem für Eltern, deren Kinder bereits um 05:30 aus den Federn müssen, u